Petition unterzeichnen – Erinnerung statt Abriss. Geschichte jüdischen Lebens in Salzwedel sichtbar machen.
Der geplante Abriss des Hauses Burgstraße 59 in Salzwedel bedroht nicht nur ein prägendes Gebäude unserer Stadt, sondern auch einen wichtigen Erinnerungsort jüdischen Lebens. Das Fachwerkhaus liegt im Zentrum der historischen Altstadt und ist ein bedeutendes bauliches Zeugnis Salzwedeler Geschichte. Einigen Salzwedeler*innen ist es noch als ehemaliges Wäschehaus Gartz bekannt.
Jetzt Petition hier unterzeichnen!
Vier der insgesamt 16 in Salzwedel verlegten Stolpersteine erinnern an die jüdischen Bewohnerinnen dieses Hauses – Clara Weil sowie Rachel, Hanna und David Hirsch – an ihre Deportation und Ermordung durch die Nationalsozialist*innen. Diese Verbrechen hatten eine Vorgeschichte. Sie waren möglich durch das Schweigen von Nachbar*innen, Kund*innen und der damaligen Stadtgesellschaft. Diese Verantwortung darf heute nicht verdrängt werden.
Ein Abriss an dieser Stelle würde nicht nur das historische Stadtbild beeinträchtigen, sondern auch einen Ort der Erinnerung, des Gedenkens und der Trauer zerstören. Stattdessen braucht es einen transparenten Prozess, in dem gemeinsam nach Lösungen für den Erhalt und eine sinnvolle Nutzung gesucht wird.
Wie bereits der Arbeitskreis Salzwedeler Altstadt e.V. in seinem offenen Brief treffend formulierte, wäre der Verlust dieses Hauses ein schwerer Schlag für das historische Gedächtnis Salzwedels. Die Fassade des Gebäudes wurde bereits in den 1930er Jahren mit stabilen Betonsäulen gesichert – sie prägt bis heute den Eingangsbereich zur Fußgängerzone, einer der belebtesten Straßen der Stadt.
Wir, die TraWo eG – Solidarische Wohnungsbaugenossenschaft Salzwedel, möchten dazu beitragen, eine andere Lösung zu finden. In einem offenen Brief an Landrat Steve Kanitz, Bürgermeister Olaf Meining, Baudezernentin Kerstin Lingstädt und Bauamtsleiterin Hella Jesper haben wir unsere Gesprächsbereitschaft und konkrete Schritte dargelegt.
Wir haben eine Petition im Landtag von Sachsen-Anhalt eingereicht, um auf die Bedeutung des Hauses aufmerksam zu machen und ein öffentliches Zeichen gegen den Abriss zu setzen. Darüber hinaus haben wir uns an die Staatskanzlei, insbesondere an Dr. Wolfgang Schneiß, gewandt. Unser Anliegen ist es, eine Brücken zu bauen und gemeinsam Wege für den Erhalt zu finden.
Wir haben außerdem signalisiert, dass wir als Genossenschaft bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, indem wir bereit wären das Gebäude treuhänderisch zu verwalten. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit möglichst vielen eine tragfähige Lösung zu erarbeiten, die den Erhalt des Hauses gewährleistet.
Wir appellieren an alle Verantwortlichen, den Abriss auszusetzen und gemeinsam zu prüfen, wie das Gebäude gesichert und weiterentwickelt werden kann – im Sinne des Stadtbildes, der Geschichte und des respektvollen Umgangs mit dem kulturellen Erbe Salzwedels.
Was ihr abreißt, gibt’s nie wieder. Was ihr baut, gibt’s überall.
— Helga Weyhe, Ehrenbürgerin der Hansestadt Salzwedel und ehemaliges Mitglied des Arbeitskreises Salzwedeler Altstadt
Bitte auf allen Kanälen teilen!
Erinnerung statt Abriss: Geschichte jüdischen Lebens in Salzwedel sichtbar machen. Burgstraße 59 erhalten!
 
		 
	 
													